Eching in Geschichte und Gegenwart

Grossansicht in neuem Fenster: Die Bewohnerinnen und Bewohner des Bauernhofes „Karl“ (auch „Kohl“) in Günzenhausen Anfang des 20. Jahrhunderts. Bild: Gemeindearchiv Eching

 

Die Bewohnerinnen und Bewohner des Bauernhofes „Karl“ (auch „Kohl“) in Günzenhausen Anfang des 20. Jahrhunderts. Bild: Gemeindearchiv Eching

Grossansicht in neuem Fenster: Bauernanwesen Karl in Günzenhausen, 1910

 

Bewohnerinnen und Bewohner Echings bei der Einweihung des Kriegerdenkmals im Jahr 1921. Im Hintergrund ist der heutige Standort des Bürgerhauses zu sehen. Bild: Gemeindearchiv Eching

 

Der erste schriftliche Beleg für den Ort Eching datiert auf den 24. Juli 773. In einer Urkunde des Freisinger Bischofs Arbeo, ausgestellt anlässlich einer Besitzübertragung, wird erstmals ein Ort namens „Ehingas“ erwähnt.


Doch Echings Geschichte ist bedeutend länger als 1250 Jahre. Verschiedene archäologische Grabungen zeigen, dass schon weit in vorchristlicher Zeit Menschen den Echinger Raum als ihren Lebensmittelpunkt ausgewählt haben.

 

In den kommenden Monaten möchten wir hier verschiedene Zeitpunkte von Echings Geschichte und Gegenwart in den Blick nehmen. Anhand ausgewählter „Fundstücke“ aus dem Gemeindearchiv Eching möchten wir uns bekannte und unbekannte Aspekte der Ortsgeschichte ansehen und Ihnen einen Blick hinter die Kulissen der örtlichen Geschichtsarbeit ermöglichen.

 

 

 

Fundstück des Monats

Ölgemälde von Barthl Mayer, ausgestellt im Echinger Heimatmuseum

 

Das Ölgemälde von Barthl Mayer (1909-1965) zeigt weiße Pfingstrose in einem Blumentopf.
Das Bild stammt aus dem Nachlass des Echinger Chronisten Georg Kollmannsberger (1920-2007), der das Gemeindearchiv Eching sowie das Heimatmuseum gründete. Dort ist das Werk mit weiteren Gemälden von Barthl Mayer heute ausgestellt.

 

Barthl Mayer und Georg Kollmannsberger stammten aus Dietersheim und waren dort auf landwirtschaftlichen Anwesen aufgewachsen. In ihren Arbeiten und Werken setzen sich beide zeitlebens immer wieder mit ihrer Heimat auseinander.

In den Bildern von Barthl Mayer, der sein Kunststudium in München absolvierte und in bekannten Museen ausgestellt wurde, spielte die Natur und blühende Blumen wie die Pfingstrose immer wieder eine Rolle.

 

Die Pfingstrose, auch Päonie genannt, ist eine in Europa sowie in Asien beliebte Pflanze. Sie blüht in den Monaten Mai und Juni.  Sowohl in der europäischen als auch in der asiatischen Kunst stellte die Pfingstrose ein beliebtes Motiv dar. In Europa tauchte sie bereits in Werken des Mittelalters auf und war auch bei den französischen Künstlern des 19. Jahrhunderts, wie Manet, Renoir oder Monet, ein beliebtes Motiv.

In China war die Päonie lange dem Adel vorbehalten. Bis heute gilt sie daher als Symbol für Reichtum und Glück.

 

Fundstück Mai

Text und Fotografie: Gemeindearchiv Eching und Heimatmuseum

 

 

 

Fundstück des Monats

Stofftasche (im Archiv der Geschäftsstelle des Heideflächenvereins Münchener Norden e.V.)

Original aus den 1990iger Jahren mit der Aufschrift „Sicherung der Haide im „Echinger G’fild“ 

 

Anfang der 1990er Jahre wurde eine Vielzahl dieser Stofftaschen bedruckt, um bei der Echinger Bevölkerung für das Heideprojekt zu werben.

Unterstützt wurde die Aktion von den Echinger Fachbetrieben, die als Sponsoren auf der Rückseite der Tasche mit ihrem Logo abgebildet sind.

Beim Heideflächenverein ist lediglich ein Exemplar der Tasche erhalten geblieben.

Dieses wird im Archiv als Erinnerungsstück sorgfältig aufbewahrt.

 

Stofftasche 1Bildnachweis: Heideflächenverein    Stofftasche 2Bildnachweis: Heideflächenverein   

Text und Fotografie: Heideflächenverein Münchner Norden e.V.

 

 

 

Fundstück des Monats März 2023

Ringbuch (im Gemeindearchiv der Gemeinde Eching)

„Konzept zur Entwicklung der Heiden im Norden Münchens“

Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz

Ringbuch, 21 Seiten, 1991

 

„Natur und Erholung statt Waffenlärm? – diese Frage stellte die Süddeutsche Zeitung in den Freisinger Neuesten Nachrichten im September 1989 und berichtete darüber, dass die Regierung und des Umweltamt ein Modellvorhaben für die Garchinger Heide und die Vorbehaltsfläche B im Echinger Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt haben. Die Idee, dass der Truppenübungsplatz einem riesigen Biotopverbund Platz machen soll, wurde im Echinger Rathaus sehr begrüßt, weil die Gemeinde für Naturschutz und Naherholung auf der ehemaligen Vorbehaltsfläche B schon seit Jahren kämpfte.

Nachdem im Frühjahr 1990 der Standortübungsplatz endgültig aufgelassen wurde, war der Weg frei für die weiteren Planungen eines Modellprojektes zur Erweiterung des europaweit bedeutsamen Naturschutzgebietes Garchinger Heide und den Aufbau eines Biotopverbundes zur ehemaligen Vorbehaltsfläche B im Mallertshofer Holz, dessen Träger der 1990 gegründete Heideflächenverein Münchener Norden e.V. wurde.

Das Bayerische Landesamt für Umweltschutz legte 1991 ein „Konzept zur Entwicklung der Heiden im Norden Münchens“ vor. Im Vorwort schreibt Dr. Walter Ruckdeschel, der Präsident des Landesamtes:

„Durch die Aufgabe der Planungen der Bundeswehr für einen Standortübungsplatz ergeben sich nun große Chancen für eine Sicherung und Verbesserung dieses ökologisch wertvollen Gebiets. Das Bayerische Landesamt für Umweltschutz hat hierzu ein umfassendes Konzept erarbeitet und zusammen mit der Regierung von Oberbayern mit seiner Umsetzung begonnen. Dieses Konzept findet breite Unterstützung vor Ort, insbesondere auch durch die Kommunen.

Diese Dokumentation soll darüber informieren, dass es sich lohnt, sich für dieses einzigartige Gebiet einzusetzen und dazu beizutragen, dass die Heiden im Norden von München mit Hilfe weitergehender Maßnahmen in ihrem Bestand gesichert werden.“

 

RingbuchBildnachweis: Heideflächenverein

 

Text: Heideflächenverein Münchner Norden e.V.

Fotografie: Gemeindearchiv Eching