Die Bewohnerinnen und Bewohner des Bauernhofes „Karl“ (auch „Kohl“) in Günzenhausen Anfang des 20. Jahrhunderts. Bild: Gemeindearchiv Eching
Bewohnerinnen und Bewohner Echings bei der Einweihung des Kriegerdenkmals im Jahr 1921. Im Hintergrund ist der heutige Standort des Bürgerhauses zu sehen. Bild: Gemeindearchiv Eching
Der erste schriftliche Beleg für den Ort Eching datiert auf den 24. Juli 773. In einer Urkunde des Freisinger Bischofs Arbeo, ausgestellt anlässlich einer Besitzübertragung, wird erstmals ein Ort namens „Ehingas“ erwähnt.
Doch Echings Geschichte ist bedeutend länger als 1250 Jahre. Verschiedene archäologische Grabungen zeigen, dass schon weit in vorchristlicher Zeit Menschen den Echinger Raum als ihren Lebensmittelpunkt ausgewählt haben.
In den kommenden Monaten möchten wir hier verschiedene Zeitpunkte von Echings Geschichte und Gegenwart in den Blick nehmen. Anhand ausgewählter „Fundstücke“ aus dem Gemeindearchiv Eching möchten wir uns bekannte und unbekannte Aspekte der Ortsgeschichte ansehen und Ihnen einen Blick hinter die Kulissen der örtlichen Geschichtsarbeit ermöglichen.
Fundstück des Monats März 2023
Ringbuch (im Gemeindearchiv der Gemeinde Eching)
„Konzept zur Entwicklung der Heiden im Norden Münchens“
Herausgeber: Bayerisches Landesamt für Umweltschutz
Ringbuch, 21 Seiten, 1991
„Natur und Erholung statt Waffenlärm? – diese Frage stellte die Süddeutsche Zeitung in den Freisinger Neuesten Nachrichten im September 1989 und berichtete darüber, dass die Regierung und des Umweltamt ein Modellvorhaben für die Garchinger Heide und die Vorbehaltsfläche B im Echinger Planungs- und Umweltausschuss vorgestellt haben. Die Idee, dass der Truppenübungsplatz einem riesigen Biotopverbund Platz machen soll, wurde im Echinger Rathaus sehr begrüßt, weil die Gemeinde für Naturschutz und Naherholung auf der ehemaligen Vorbehaltsfläche B schon seit Jahren kämpfte.
Nachdem im Frühjahr 1990 der Standortübungsplatz endgültig aufgelassen wurde, war der Weg frei für die weiteren Planungen eines Modellprojektes zur Erweiterung des europaweit bedeutsamen Naturschutzgebietes Garchinger Heide und den Aufbau eines Biotopverbundes zur ehemaligen Vorbehaltsfläche B im Mallertshofer Holz, dessen Träger der 1990 gegründete Heideflächenverein Münchener Norden e.V. wurde.
Das Bayerische Landesamt für Umweltschutz legte 1991 ein „Konzept zur Entwicklung der Heiden im Norden Münchens“ vor. Im Vorwort schreibt Dr. Walter Ruckdeschel, der Präsident des Landesamtes:
„Durch die Aufgabe der Planungen der Bundeswehr für einen Standortübungsplatz ergeben sich nun große Chancen für eine Sicherung und Verbesserung dieses ökologisch wertvollen Gebiets. Das Bayerische Landesamt für Umweltschutz hat hierzu ein umfassendes Konzept erarbeitet und zusammen mit der Regierung von Oberbayern mit seiner Umsetzung begonnen. Dieses Konzept findet breite Unterstützung vor Ort, insbesondere auch durch die Kommunen.
Diese Dokumentation soll darüber informieren, dass es sich lohnt, sich für dieses einzigartige Gebiet einzusetzen und dazu beizutragen, dass die Heiden im Norden von München mit Hilfe weitergehender Maßnahmen in ihrem Bestand gesichert werden.“
Text: Heideflächenverein Münchner Norden e.V.
Fotografie: Gemeindearchiv Eching